Hirschbrunftgarantie
Wir Touristiker arbeiten gerne mit Garantien als besonders vertrauensbildende Maßnahme. Schneegarantie etwa, Wohlfühlgarantie, Schönwettergarantie (da trauen wir uns knapp noch nicht drüber).
Und alljährlich zu dieser Zeit können wir für Hirschbrunft garantieren. Es ist eines der schönsten Naturerlebnisse wenn die Hirsche röhren auf Teufel komm raus. Gern verbindet man das mit einer Wanderung durch jene Gebiete mit besonders starker Hirschbrunft, weil hier diese mächtigen Herren auch untertags zu hören sind.
Das sind dazu ein paar heiße Wandertipps unter Garantie – und die Aufzählung ist noch unvollständig:
- Hubalm über die Roßkopfscharte zur Reitalm
- Hubalm, Hühnerkaralm zur Modereggalm oder wahlweise auch über die Aschlreit- zur Hirschgrubenalm
- Von der Bichlalm zur Filzmoosalm oder alternativ zu den Draugsteinalmen
- Kreealmen
- Aigenalmen (das ist die Variante für jene die sich nicht überanstrengen wollen)
Eine weitere auch sehr sympathische Methode des Hirschlosens besteht darin, eine Almhütte in einem Hirschgebiet abends nach dem finster werden aufzusuchen. Besonders bietet sich hier die Hubalm an mit den zwei Almhütten Hub-Grundalm und die Hühnerkar-Heimalm („Aschauhütte“). Am Abend steigert sich nämlich das Bedürfnis der Hirsche ihre Tiere (das sind die weiblichen Hirsche) mit intensivem Geschrei unter Gleichgesinnten zu beeindrucken. Ich hab das jetzt in gemütlicher Runde so gemacht: die Sennerinnen Gitta (53. Almsommer heuer!) und Anna von der Aschauhütte hatten die Ehre uns aufzunehmen. Obwohl es in diesem Zusammenhang auch dringend notwendig ist festzustellen, dass wir nicht zu jenen zählen (über die Sennerin Anna in ihrem neuesten Almblog-Beitrag schreibt) die das Hirschbrunftlosen nur zum zügellosen Biertrinken verwenden. Da wollen wir nicht in den gleichen Topf geworfen werden, sicher nicht. Wir haben daher nur unbeschränkte Hopfenkaltschale konsumiert. Und damit das eigentliche Naturerlebnis nicht zu kurz kommt: es ist ohnehin alle 1 bis 2 Stunden kurz zum Austreten, das man dann zum intensiven Hirschlosen nutzt. Mehr könnte die Tiere vielleicht sogar beunruhigen. So sind wir Einheimische, bringen alle Bedürfnisse erfolgreich unter einen Hut.
14 Tage wird die Hirschbrunft in unserem Tal noch andauern – ein Wahnsinns-Erlebnis, garantiert!
Damit dieses Posting noch an künstlerischen Wert gewinnt zum Abschluss ein passendes schönes Gedicht – made by Großarltal (© Uko Chris jun.)
Der Hirsch springt hoch,
der Hirsch springt weit,
is eh wurscht,
er hat eh leicht Zeit.
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