Neuer Wanderweg in Großarl
Ein neuer Wanderweg oder besser gesagt ein weiterer alter Steig – nämlich jener zwischen Heukareck und Höllwand wurde die letzten Woche wieder instandgesetzt und markiert. Insofern könnte man diesen Beitrag auch getrost „Der Reiz der Runde“ oder „Lückenschluss am Großarler Westgrat“ nennen.
Das Niggeltal (auch „Igltal“) zählt aufgrund seiner vielfältigen Fauna und Flora zu den landschaftlich schönsten Teiles des Großarltales. Ich hatte hier in diesem Blog bereits mehrfach darüber berichtet. Nun gibt es dort einen neuen Wanderweg, der bisher nur Insidern und Kennern des Gebietes vorbehalten war. Ich bin den Steig als Kind oft gegangen, bei vielen Wanderern ist dieser Steig aber in Vergessenheit geraten und so ist er über all die Jahre zunehmend verwachsen. Nun haben wir den Weg wieder neu instand gesetzt und markiert. Nach ausführlicher Begehung mit unserem Wanderweg-Mitarbeiter „Hias“ hat dieser sich ein paar Helfer organisiert und den Steig in nur einer Woche wieder komplett hergerichtet.
Dieser neue Steig ist aber kein Weg für jedermann/-frau. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sowie über die Knöchel reichende stabile Wanderschuhe und im Idealfall auch Wanderstöcke sind hier ein absolutes Muss. Man sollte diesen Weg auch nur bei trockener Witterung und in den schneefreien Monaten begehen. Wir haben ihm für die Beschilderung deshalb auch das Attribut „schwarz“ verpasst, wobei die Schilder aufgrund entsprechender Lieferzeiten erst im nächsten Frühjahr aufgestellt werden. Die rot-weiß-roten Markierungen sind aber schon fertig.
Hier unser Tipp für die neue Rundwanderung: Aufstieg vom Himmelsknoten zur Niggeltalalm (1.507 m) – weiter durch das Niggeltal. Hinten nach einem kürzeren steilen Anstieg unterhalb des „Stoa-Kals“ (Stein-Kar) in etwa an der Weggebelung zur Tennalm lohnt sich ein kurzer Aufstieg von knapp 10 Minuten hinauf zum neuen Gipfelkreuz am Schober (ca. 1.950 m) mit herrlichem Blick auf Höllwand (2.287 m), Sandkogel (2.249 m) und Heukareck (2.100 m). Nach kurzem Abstieg zurück zum Weg folgt man der Markierung hinüber in Richtung Heukareck und trifft am nördlichsten Punkte der Tour auf das neue Kreuz am Tennköpfl mit herrlichem Blick hinab ins Salzachtal. Weiter geht´s schließlich bis zum Gipfel des Heukarecks. Nach kurzer Rast folgt man dort der Markierung in südlicher Richtung zur Höllwand. Der neue Steig führt an der Westseite des Sandkogels hinüber bis an die Scharte unterhalb der Höllwand. Von einer bestimmten Perspektive entlang dieses Weges erinnert der Sandkogel tatsächlich ein wenig an die 3 Zinnen, finden Sie nicht auch?
Wer nicht ganz schwindelfrei ist (= „oischauschiach“ oder „oisechnschiach“), sollte an vorgenannter Scharte verweilen und die herrliche Aussicht hinab auf das Großarltal genießen. Alle anderen können in etwa 10 Minuten Gehzeit auf die Höllwand aufsteigen. Sie ist mit ihrer massiven Flanke jener Berg, der das Großarler Ortsbild nach Norden hin wesentlich prägt und vor den kalten Nordwinden schützt.
Der Abstieg erfolgt in Richtung Schiedreitspitz und weiter den Grat, der hier einer großen Ebene gleicht, entlang bis zum beschilderten Abstieg zur Schiedalm (1.758 m, nicht bew.). Von dieser folgt man dann dem Weg hinab zur Mooslehenalm (1.449 m), wo man sich mit einer herrlichen Jause für die Mühen dieses „Hatschas“ (= weite Tour) belohnt. Der Rest ist reine Formsache, in weiteren 20 Minuten ist man unten am Parkplatz am Ausgangspunkt der Tour. Natürlich kann man die Wanderung auch in entgegengesetzter Richtung machen. Tipp: Nehmen Sie sich für diese Tour genug zum Trinken mit, denn oben auf der Höhe gibt es bei dieser Wanderung nirgends frisches Wasser.
Übrigens: Sie können anstatt des Abstieges zur Schiedalm auch über den Aukopf (Weg-Instandsetzung im Sommer 2015) weiterwandern zum Schuhflickersee und zum Schuhflicker mit Abstieg über die Aualm. Ich hatte diese Tour vor 2 Jahren mal in entgegengesetzter Richtung unternommen. Und wer noch ausreichend Kondition hat, der kann sogar weiterwandern über Arltörl und Fulseck bis zum Kreuzkogel (2.027 m), weiter zur Laireiteralm und von dort hinab ins Tal. Ab nächstem Jahr bietet sich dazu auch der Gamssteig hinab ins Aigenalmtal wieder an, der heuer aufgrund der Bauarbeiten für den neuen Speicherteich Himmelreich gesperrt ist. Eine ausgedehnte Tour also den Westgrat entlang ins Tal der Almen vom Heukareck bis zum Kreuzkogel mit Lückenschluss im Bereich Höllwand und Aukopf.
Hier noch ein paar Bilder von der Begehung vor 2 Wochen – ausgehend von der Schiedalm bis hinüber zur Igltalalm.
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