Pfiat di Gott, mei liabe Oima …
… so heißt es in einem bekannten Volkslied, das sich im Liederbüchl von Irmi Lederer findet. Das passt jetzt ganz gut, schließlich ist jetzt die Zeit, wo es für immer mehr Almleute heißt, Abschied zu nehmen. Die Tiere sind ja nun schon so gut wie überall im Tal. Und das ist auch gut so, schließlich hat es heute oben auf den Almen richtig viel geschneit, der Schnee ist erstmals in diesem Herbst bis in den Ort runtergekommen.
Beim Abschied nehmen von der Alm ist meist Freude dabei, oft auch ein wenig Wehmut und Sehnsucht nach dem letzten Sommer, der heuer erst gegen Ende – zumindest dem Wetter nach – seinem Namen gerecht wurde. Ich durfte am Samstag der letzten Woche dabei sein, beim Almabtrieb des Großarler Reitbauern von seiner Alm im Bergsteigerdorf Hüttschlag, der Hubalm. Es war für ihn ein guter Sommer in der neu umgebauten und sehr geschmackvoll, behutsam ausgebauten Almhütte. Und das Wichtigste: Es gab keinen „Unreim“ – also kein Unglück. – Also wurde beim Hoamfahr´n aufgekranzt. Was es mit dem Begriff „Hoamfahr´n“ auf sich hat, finden Sie in einem meiner früheren Beiträge über den Almabtrieb von der Aualm.
Der aufwändige Kopfschmuck der 3 Leitkühe wurde vor der Hütte angebracht, einer schöner als der andere. Aber auch die anderen Kühe durften geschmückten Hauptes die Heimreise antreten und wurden im Stall für den großen Marsch – immerhin rund 12 Kilometer von der Hubalm bis zum Reitbauernhof in Großarl – aufgekranzt. Schnuraus, Schnaps, alles steht bereit, die ganze Familie hilft mit. Den Kühen ist schon leichte Nervosität anzumerken. Sobald sie losgebunden werden, laufen sie drauflos. Die erste nimmt gleich eine Abkürzung über die steile Böschung. Jetzt heißt es schnell sein, um noch den richtigen Schnappschuss zu erhaschen und gleichzeitig nicht überrannt zu werden – also „drunter zu kommen“ – wie wir sagen. Nach wenigen Minuten stellt sich ein gleichmäßiger Gang ein und es geht flott dem Tal zu. Ein letzter Blick zurück, das Almtor verschlossen. Ruhe kehrt für dieses Jahr ein auf der Alm.
Rund 3 Stunden später kommt der ganze Zug wohlbehalten zu Hause am Reitbauernhof an. An Zaungäste wird Schnurraus und Schnaps verteilt. Die Kühe lassen sich nicht stören und stärken sich erstmal in der saftig grünen Wiese.
Hier noch der Text des Liedes aus dem Buch von Irmi Lederer (sorry für die geringfügig unterschiedliche Schreibweise diverser Begriffe, aber ich tu mich ab und zu schwer, auf meiner Tastatur die richtigen Buchstaben für unseren Dialekt zu finden – insbesonders jene mit dem „Kugerl“ oben drauf ….). Und für Nostalgiker heute auch einmal einige Bilder in schwarz/weiss.
Da Summa is aussi (Musik und Text: trad.)
Da Summa is aussi, muass i obi in´s Tal.
Pfiat de Gott, mei liabe Oima, pfiat die Gott tausend mal!
Sche´stad is schon wordn ja, koa Vogerl singt mehr, ja.
Und es waht schon da Schneewind vom Wetterstoa her, ja.
Und es waht schon da Schneewind vom Wetterstoa her.
Ös Stoawänd, ös Gamsberg, pfiat Gott all mitanand!
Ös tausend schene Bleamal, so liab und bekannt!
Mei Hütterl, des Kloane, geht ma nit aus mein Sinn, ja.
Wo i oftmals so traurig, drauf glückli gwen bin, ja.
Wo i oftmals so traurig, drauf glückli gwen bin.
So hart wia ma heit is, is ma a no nia gwen!
Als sollt i meine Alma heit zum letzten mal segn!
Und miasst i gar bald scho zur Erd und zur Ruah, ja,
So deckt´s mi mit Felsstoa und Almblemal zua, ja.
So deckt´s mi mit Felsstoa und Almblemal zua.