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Reden wir über’s Wetter

Reden wir über’s Wetter – nein, nur grad das nicht! Die letzten Tage mit Starkregen waren einigermaßen bedrückend. Vom großen Unglück (wie andere Teile des Salzburger Landes) sind wir Gott sei Dank verschont geblieben – aber die zahlreichen kleineren Murenabgänge auf den Feldern unserer Bauern reichen für Sorgen auch. Der Sommer wird schon wieder und auch in der gerade vergangenen Woche waren einige schöne Tage immer wieder eingestreut.

Die Mountainbikesaison, zumindest meine, ist schon ganz gut angelaufen. Bin schon in einer Phase, wo es nicht nur mehr reine Qual ist. Dienstag und Mittwoch waren so fast überraschend schöne Tage. Wie herrlich ist bei uns im Großarltal das Mountainbikerangebot nur. Versteh überhaupt nicht warum wir nicht geradezu von den Bergradlern überrannt werden. Also liebe Mountainbiker – kommen sie ruhig alle zu uns, es zahlt sich sicher aus. Und sollte die Anreise etwas weiter sein, dass es nicht dafür steht gleich wieder nachhause zu fahren, bringt sie unsere Hotellerie gerne unter. Ausgesprochen nett, nicht? Ja, so sind wir.

Aber wieder zurück zum Wesentlichen. Dienstag hab ich Sennerin Greti auf der Kreealm besucht. Der Schnee hatte sich an diesem Tag vorübergehend zumindest schon bis auf Hüttenhöhe zurückgezogen. Ein paar Tage vorher hat sie ein Fernsehteam besucht wie der Winter auf der Alm noch einmal voll hereingebrochen ist. Greti hat sich im Fernsehen gut geschlagen – wie als Sennerin oder als (Senior-)Wirtin im Hüttschlager Bauernstüberl auch. Am Nachmittag stand dann eine Mountainbiketour auf die Heugathalm am Programm. Von den Almrunden wäre die als eine der Einsteigerrunden zu empfehlen. Wie ich zu dieser Annahme komme? Meine Zwillingstöchter haben mich da begleitet und die sind (bis jetzt) noch nicht als exzessive Radfahrer aufgefallen.

Ein geschundener Mountainbiker (li) und Bergbauer Rupert (re)

Ein geschundener Mountainbiker (li) und Bergbauer Rupert (re)

Mittwoch hab ich mir die Almen oberhalb des Großarler Himmelsknoten, also die Viehhausalm, Igltalalm und Mooslehenalm zum Ziel gesetzt. Das fällt dann schon in die leicht anspruchsvollere Liga. Der letzte Bauernhof bevor das Almgebiet beginnt ist der von Bergbauer Rupert, meinem Leib-Wetter-Propheten. Er war gerade in der Nähe des Stalls beim Zäunen. Beim Rupert gibt’s immer einen „feschen Schaatz“ – also ein interessantes Gespräch. Reden wir über’s Wetter? Ja natürlich, das war gleich das erste. Das Sommerwetter hat Rupert auf dem Silbertablett serviert. Jetzt bleibt‘s noch etwas schlechter hat er letzten Mittwoch gemeint (deckte sich übrigens zufällig mit dem Wetterbericht und dem dann tatsächlichen Wetterverlauf), anschließend wird’s schöner. Der Juli und der Herbst zeigen sich ganz schön. Nur der August wird wettermäßig etwas durchwachsen werden, meint der Rupert. So summa summarum erwartet uns sogar ein äußerst brauchbarer Sommer. Wenn wir schon beim Fachsimpeln sind kommen wir zu den Lostagen. Letzten Sonntag – Dreifaltigkeitssonntag –war‘s Wetter nicht übertrieben gut. Und wenn der Dreifaltigkeitssonntag schlecht, dann sind nach den überlieferten Bauernregeln auch die nächsten 7 Sonntage vom selben Wetter. Da klärt mich Rupert etwas auf, die Lostage haben an Wirkung deutlich nachgelassen, nur mehr ein paar sind halbwegs zuverlässig. Zu diesen zählt der Dreifaltigkeitssonntag nicht dazu. Auch der Siebenschläfertag (27. Juni) unterliegt bei uns einer erhöhten Beobachtung. Nach alten Überlieferungen bleibt das Wetter so wie es sich am Siebenschläfertag verhält weitere 7 Wochen lang. Bei Sauwetter natürlich ausgesprochen lästig. Rupert eröffnet  aber auch hier interessanten Interpretationsspielraum. Diese Regel kann auch so Eintreten, das es sieben Wochen nach dem Siebenschläfertag – also quasi am 49. Tag – dasselbe Wetter hat wie eben an diesem. Dazwischen Wetter nach freiem Ermessen der Klimaküche. Dann ist das ja gut so. Ja und sonst gab es auch noch allerhand interessantes in dem Gespräch zwischen Haus und Hof – aber das alles zu überliefern würde den Rahmen dieses Postings, in dem es eigentlich um’s Mountainbiken gehen sollte, deutlich sprengen. Was aber doch noch erwähnenswert ist, ist der Umstand, dass  bei unserem Gespräch zwischendurch aus dem Wald noch der Kuckuck schrie. Keiner von uns ein Geld im Sack (Hosentasche) – das wäre wichtig und würde in unserem Volksglauben nämlich auf erhöhte Reichtums Chancen in diesem Jahr hindeuten.  Das passiert mir jedes Jahr – so ist vielleicht auch mein Mangel an Geldüberschuss zu erklären.

Eine halbe Stunde, Stunde ist jetzt beim Reden locker vergangen, so interessant war‘s. Ich wende mich doch dem ursprünglichen Zweck zu und steuere die Viehhausalm an. Das ist die oberste der 3 eingangs genannten Almen. Rollen wir die Sennerinnen heute einmal von oben auf. Diese Almgegend zwischen Höllwand und Heukareck ist sehr naturbelassen mit vielfältigster Fauna und Flora. Hier stehen auch die Chancen besonders gut eine Gämse zu Gesicht zu bekommen. Die bebrüten ja jetzt gerade ihre Eier ;-).

Es zahlt sich aus hier auch gleich alle 3 Almen zu besuchen, die liegen quasi auf einer Strecke. Und sorgen Sie sich nicht um das Wetter, mögliche Negativkomponenten an unseren Lostagen haben wir ja gerade einigermaßen entzaubert.

Hier finden Sie Details zum umfangreichen Mountainbikeangebot im Großarltal (hier klicken)

3 Antworten auf Reden wir über’s Wetter

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