Eierschwammerl vs. Maikäfer
Feucht und trotzdem sehr warm. Das mögen sie – die Schwammerl. Momentan sprießen sie nur so aus den Boden. Die Moosböden in den Wäldern sind reichlich mit Wasser getränkt und die Sonne macht das Ihrige dazu. In den verschiedensten Farben leuchtet es auf den Waldböden. Ob die wohl auch so gut schmecken wie sie aussehen? Testen 🙂
Nein, auf keinen Fall – natürlich nur die Schwammerl pflücken, die Sie auch wirklich kennen!!! Und es gilt wie überall einige Spielregeln zu beachten: Nicht mehr wie zwei Kilogramm Pilze pro Person, acht Kilogramm pro Gruppe. Im Wald nicht lärmen, Müll hinterlassen, nicht in der Dämmerung – also wie beim Wandern auch – Rücksicht auf die Natur und die Waldbewohner nehmen.
Die meisten Einheimischen bevorzugen die Eierschwammerl, manchmal geht auch noch ein Herrenpilz oder ein Parasol mit. Die exotischen Exemplare (rote, braune, grüne – manchmal sogar blaue) lassen wir stehen.
Selbst bei den Schwammerln, die wir in- und auswendig kennen, ist es uns schon passiert, dass anstelle eines Herrenpilzes ein Bitterpilz paniert wurde und somit das Nachtmahl aus Salat bestanden hat. Denn wenn auch nur ein Bitterpilz mit dabei ist, nehmen die leckeren Herrenpilze den bitteren Geschmack an und die ganze Mahlzeit wird ungenießbar. Im Wald gibt es aber nur einen klitzekleinen Unterschied zwischen diesen beiden Pilzen: Die Herrenpilze werden von den Schnecken durchfressen, die Bitterpilze aber nur „angenagt“. Aber wer sieht das schon bei echt frischen, knackigen Pilzen?
Aber zurück zu unseren Eierschwammerln. Was machen wir, nachdem wir durch steiles, verwachsenes Gelände (ja, hier wachsen die meisten Schwammerln) gewandert sind, die Kleidung und die Haare voll Nadeln sind, die Schwammerl sicher zuhause angekommen sind? Genau, wir putzen sie. Der richtige Schwammerlsucher hat sein Messer schon mit dabei und bereits im Wald die Schwammerl abgeschnitten. Somit ist das Putzen kein so großes Problem mehr. Schön langsam kommt der Hunger.
Jetzt gibt es verschiedene Möglichkeiten, Ihren Gaumen zu verwöhnen. Am einfachsten und vielleicht sogar am leckersten geht es so:
- Zwiebeln fein hacken und in Fett anschwitzen. Ein gelernter Großarler oder Hüttschlager nimmt echten Almbutter.
- Speck schneiden und mit den Zwiebeln anrösten.
- Die Schwammerl dazugeben. Eventuell das überschüssige Wasser wieder rausnehmen. TIPP: Je kleiner und jünger die Schwammerl sind, desto weniger Wasser wird herausgekocht.
- Würzen. Je nach Belieben. Salz und Pfeffer empfehlen sich auf jeden Fall, ansonsten noch frische Petersilie, Schnittlauch…
- Ordentlich durchrösten.
- Eier dazuschlagen und kräftig unterrühren.
- Anschließend genießen.
Aber besser Sie lassen sämtliche Pilze und Schwammerl im Wald stehen. Egal, ob Sie sie kennen oder nicht. Egal, ob sie genießbar sind oder nicht. Egal, ob sie noch so schön aussehen. Denn Schwammerl und Pilze sind in etwa genauso schwer verdaulich wie Maikäfer. Und Maikäfer essen Sie doch auch nicht oder??? 🙂