Bauchspeck gegen Birn
„Ist dein Kühlschrank defekt?“
„Warum?“
„Weil Du den ganzen Bauchspeck mit Dir herumträgst?“
Allerspätestens wenn man mit dieser Frage konfrontiert wird, sollte man an Fitnessmaßnahmen denken. Mir passiert das in der Regel mit dem Ende der Wintersaison, die nicht genug Zeit für mich selbst hergibt. Meistens merkt man es eh schon, dass etwas nicht stimmt, wenn das Schuhe zubinden immer beschwerlicher wird (vorübergehende Abhilfe schaffen XXL-Schuhlöffel). Ein absolut richtiger Lösungsansatz in dieser Situation ist allerdings, mit dem Mountainbiken anzufangen. Überhaupt gibt es hier in unserer Großarltaler Heimat eine ganze Reihe erstklassiger Möglichkeiten zum Radfahren, da werden wir ganz deutlich unter Wert geschlagen. Weiß nicht warum.
Hier eine fundierte Aufzählung, warum ich das Mountainbiken mit dem Ziel „Almen im Großarltal“ besonders schätze:
- Im Großarltal haben wir jetzt einen wunderbaren Radweg längs durchs Tal, der seit ein paar Monaten auch Großarl mit Hüttschlag verbindet. Sogar bis zum Hüttschlager Talschluss. Nur zwischendrinnen im Bereich des Dorfes Hüttschlag fehlt noch ein Trumm (Teilstück). Aber das wird sicher bald zu lösen sein. Gell lieber Hans, Bürgermeister von Hüttschlag?
- Mountainbiken ist ein wahres Naturerlebnis. Ist ja viel Zeit zum schauen. Erst gestern hab ich bei meiner abendlichen Tour auf die Bichlalm (neben der Karseggalm eine meiner Lieblingsstrecken) ein Reh, zwei Hasen und ein paar Vögerl gesehen. Wenn Sie dieses Naturerlebnis dann mit Begeisterung zuhause erzählen und dies jemand mit „das will ich auch sehen“ quittiert, dann haben Sie einen Sohn/Tochter im Alter von ungefähr sieben daheim. Die sind auch von der Faszination der Natur gefesselt. Ist die Antwort allerdings, mit sogar leicht mitleidsvollem Unterton, „feeeesch Tata“ haben Sie vielleicht einen Sohn/Tochter im Alter von ungefähr vierzehn zuhause. Die sind dann momentan mehr von sich selbst fasziniert. Aber auch gut so.
- Mountainbiken ist anstrengend, die ersten 10 Mal sogar ziemlich zum Speiben (umgangssprachlich österreichischer Ausdruck für „sich übergeben“). Aber dann wird’s erträglicher, da muss man einfach durch. Und es ist ganz schlecht für den Bauchspeck, dafür umso besser für die Birn. Es befreit das Hirn. Dieser Effekt wär zwar mit Alkohol auch kurzfristig erzielbar, allerdings Gefahr von totalem Reset und anderen ziemlich unerwünschten Nebenwirkungen. Mediziner habe ich gehört empfehlen bei der Auswahl dieser beiden Möglichkeiten daher eher den Sport.
- Sportliche Betätigung macht nicht nur gesund und fit sondern reinigt auch die Psyche von kleinen Ablagerungen. Es findet sich ja schließlich täglich einer, der einem darauf herumspaziert – dafür muss dringend neuer Platz geschaffen werden.
- Glückshormone werden dann bei Erreichen des Ziels auch ganze Berge ausgeschüttet. Nicht nur aufgrund des Anblicks einer feschen Sennerin oder eines kühlen Biers, sondern auch von ganz alleine.
- Und, ganz wichtig, nicht zu vergessen. Ich bin auch Jäger, und die fahren ja, sofern sie nicht gerade zu Fuß unterwegs sind, gerne mit dem Rad. Das Gerücht, Jäger würden viel mit Jeeps fahren, haben nachweislich militante Tierschützer aufgebracht. Eine gute Gelegenheit sich auch gleich von folgendem Witz zu distanzieren, dessen Urheberschaft wahrscheinlich auch aus dieser Ecke kommt: „Warum gehen Jäger in der Kirche nicht zur Kommunion?“ „Zu Fuß ist es zu weit und mit dem Jeep ist es zu eng zum Umdrehen!“
Wär übrigens schön, wenn das ein oder andere Argument auch Sie überzeugt hätte. Klingt wie Werbung, ist es auch. Dann sehen wir uns bald ganz fit auf einer unserer Almen und damit wir vor geschmacklosen Bauchspeck-(und Jäger)witzen möglichst verschont bleiben.
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