Auf das, dass das Böse vertrieben wird
Zwischen den Raunächten (=zwischen Hl. Abend und dem Vorabend vom Dreikönigstag) tauchen im alpenländischen Raum manchmal schöne, hässliche, aber vorallem außergewöhnliche Gestalten auf. Die Krampuszeit ist vorbei und trotzdem sind schauerliche Kreaturen am Weg. So auch morgen wieder: Beim Parkplatz vorm Gasthof Talwirt findet der bereits traditionelle Perchtenschaulauf statt. Über 100 „Schiachperchten“ werden an der Veranstaltung teilnehmen, umrahmt wird das ganze von Weisenbläsern und natürlich darf ein Glühwein von der Schneebar nicht fehlen.
Doch woher kommt eigentlich der Begriff Percht und warum sind schon wieder so hässliche Gestalten unterwegs?
Wahrscheinlich kommt der Begriff von „Frau Percht“, die im 11. Jahrhundert gelebt haben soll. Faulheit und Verstöße wurden von ihr bestraft, Fleiß und Hilfsbereitschaft wurden hingegen belohnt. Durch die zwei Seiten gibt es auch „Schön-“ und „Schiachperchten“. Die „Schiachen“ sollen böse Geister vertreiben, aber auch dafür sorgen, dass die Tage wieder länger und die Nächte wieder kürzer werden.
Der „Pongauer Perchtenlauf“, der dieses Jahr am 08. Jänner 2012 in Bischofshofen stattfindet, zeigt sowohl „Schön-“ als auch „Schiachperchten“. Bei den „Schönen“ wird zum Teil tafelartiger Kopfschmuck aus Blumen getragen. Diese wünschen im Gegensatz zu den „Schiachperchten“ „an G’sund“, „an Reim“ und „an Fried“. Mitmachen dürfen in diesem Fall nur die Männer – auch die Damenrollen werden von den Männern übernommen. Also, wer einmal einen Mann in einem „Überrock“ (=traditionelle Festtagskleidung der Pongauer Frauen) sehen will, muss sich das unbedingt geben 🙂
Bei unserem Perchtenschaulauf nehmen nur Schiachperchten (Was nehmen wir denn nicht alles in Kauf, damit das Böse vertrieben wird?) teil. Woran das liegt, darüber scheiden sich die Geister… Aber Gott sei Dank wird auch bei uns das Böse vertrieben, wenn nichts Böses mehr da ist, kommt das Gute wohl ganz von alleine 🙂