Mein kleines Almsommer-ABC
Ok, die ersten Almen haben bereits geöffnet, auf ein paar war ich auch schon 🙂 . Ich als woschechte Dausige weiß so einigermaßen, wie das Leben auf der Alm funktioniert (funktionieren könnte)… Daher möchte ich Ihnen heute eine kleine Schulung in Sachen Verständigung auf der Alm geben. Nur damit Sie dann auch wissen, wovon die Rede ist.
Auffi – hinauf
Beeweiwi – eine Rasse Menschen, die ziemlich verpocht auf das Pflücken von verschiedenen Beeren ist. Müssen aber nicht unbedingt Frauen sein, die Gabe besitzen auch einige Männer. Schlimmer wird es, wenn das Beeweiwi zur Ruach wird.
Bichi – ein durchaus steiler Hügel
Butterrosn – Trollblume
Dausige – von hier
Dongln – das Sensenblatt wird durch gezielte Hammerschläge entlang der Schnittkante geschärft
Edelweiß – wohl die sagenumwogenste Pflanze in den Bergen
Enzianschnaps – oder der Gams’ongsoachte. Was sich dahinter verbirgt, hat der Sepp Gruber schon ausführlich beschrieben.
Fois – Alpenampfer
Grangn – Preiselbeeren, also eine der Vorlieben der Beeweiwi
Grangnseussn – Preiselbeermarmelade (auch schon mal erwähnt)
Hiata – der Senner auf der Alm
Hoagascht – ein nettes Zusammensitzen und Reden, oftmals auch Musizieren und/oder Singen
Iwand – manchmal
Jaga – Jäger. Fast jede Alm hat einen Jäger, der dort mal vorbeischaut.
Jausn – Brotzeit
Jodeln – Singen ohne Text, nur mit Lautsilben
Juschroa – diente früher der Verständigung. Heutzutage wird dies leider oftmals durch ein Smartphone ersetzt.
Kasn – Käse machen, jeden Donnerstag können Sie dem Hiata auf der Karseggalm dabei zusehen.
Kasstotz – niedriges Holzgefäß. Stotz kann aber auch jemand von schwererem Begriff sein.
Kracherl – Sammelbegriff für süße Erfrischungsgetränke mit Kohlensäure. Zumindest früher das Highlight jeder Wanderung.
Lettn – Schlamm, Dreck
Manggei – Murmeltier
Marterl – kleiner Bildstock, der zum Innehalten einlädt.
Muas – leckeres, kräftigendes Gericht
Nul oder auch Rohrnul – mmmh, Buchteln. Mit Marmelade oder Rosinen. Ein Nul kann aber auch ein Kuchen sein, sogar eine Cremeschnitte verbirgt sich manchmal unter dem Codewort Nul.
Ochi – hinunter
Omach – Heublumen
Oauseachnschiach – nicht schwindelfrei sein, aber auch das hat der Sepp Gruber schon erlebt.
Prockn – die Beeweiwin pflücken dann die Preiselbeeren oder die Schwarzbeeren
Putschn – Eimer, Kübel
Riakiwi – Butterrührgefäß
Roahax – Steilbeinfuß oder so ähnlich. Böse Zungen behaupten nämlich, dass Leute innergebirg einen kürzen Fuß haben, da alles so steil ist…
Ruach – schlimmes Beeweiwi, die meint, dass sie alle Beeren sammeln muss und dass nur ihr die Beeren gehören.
Sauerkas – Käsespezialität aus dem Großarltal
Sennin – Chefin auf der Alm
Schnuraus – kleine, gebackene Mürbteigkugerl. Wenn der Almsommer glücklich verlaufen ist, bekommt man den beim Almabtrieb.
Schwammal – Pilze
Schwendn – Landschaftspflege
Schwoaßbleamei – Kohlröschen
Schwoazbee – Heidelbeeren. Also, wieder in die Putschn der Beeweiwi.
Treit – Almstall
Üwawutzlt – schon ein bisschen in die Jahre gekommen
Vogelbee – weniger für die Beeweiwi. Daraus wird dann der Vogelbeerschnaps gemacht. Also, einer von der höheren Stellage.
Wetzstoa – zum Schärfen der Sense. Aber es gibt auch Wetzstoanul. Sie können sich schon vorstellen, was sich dahinter verbergen könnte.
Woschecht – echt, also richtig echt
Zugin – Ziehharmonika. Auf einigen Almen wird darauf gespielt.