Eine ziemlich gute Kombination aus Fahrgefühl und Technik
Besondere Feinfühligkeit zeichnet die Mitarbeiter unseres Pistengeräteteams aus. Ich nehme einmal an, bei ihren Frauen oder Freundinnen zuhause auch. Die Rede ist hier in diesem Fall aber von der Präparierung unserer Pisten. Mit ihren 10 Tonnen Maschinen ließe sich schon einiges hinrichten. Überhaupt bei einem Winterbeginn wie heuer, wo die Unterlage – 30 bis 50 cm Maschinenschnee – mit höchstem Respekt zu behandeln ist. Aber das ist super gelungen. Sind alles schon langjährige erfahrene Hasen in diesem Geschäft.
Damit die Piste nicht nur vom Fahrgefühl unserer Fahrer so wird wie sie ist, haben wir heuer 3 unserer Maschinen mit einem Schneehöhenmesssystem ausgestattet. Das ist modernste satellitenbasierende Informationstechnologie, welche dem Fahrer in der Maschine anzeigt, wie viel Schnee sich gerade unter seinem Gerät befindet. Die Schneehöhe ist, neben der absoluten Zahl, auch farblich dargestellt. Beispielsweise bei „rot“ wird es brenzlig, Bereiche in „blau“ hingegen verfügen über ausreichend Schneereserven. So kann bei der täglichen Präparierung bereits frühzeitig Schnee von a nach b, also von blau nach rot umgelagert werden. Mit dieser Information, gerade in schneearmen Wintern wo man eh um jedes Stäuberl rauft besonders wichtig, wird gewährleistet, dass die wertvolle Ressource Schnee frühzeitig gerecht auf den Pisten verteilt wird. Letztendlich soll uns diese Information auch in der Beschneiung helfen, die Erzeugung zu optimieren.
Neben der jeweiligen Schneehöhe ist auch mit Mausklick exakt berechenbar, welche durchschnittliche Schneehöhe sich auf dem gewählten Pistenabschnitt befindet (eine wertvolle Information etwa für den täglichen Schneebericht). Oder wie viel Schnee in m3 insgesamt auf dem gewählten Pistenabschnitt liegt und ob eine Nachbeschneiung überhaupt noch erforderlich ist. Die Beschneiung kostet enorm viel Geld (25 % des Skipasspreises gehen direkt in die Schneeerzeugung) und alles was wir hier mit modernster Technik optimieren können wird dankend angenommen.
Für die technisch Interessierten hier eine kurze Darstellung, wie die Schneehöhenmessung im Detail funktioniert:
- Grundlage ist ein zentimetergenaues Höhenmodell unseres Skigebietes in der schneefreien Zeit (haben wir Ende Oktober 2015 durch Befliegung gemeinsam mit unseren Ski amadé Partnern herstellen lassen).
- Am Pistengerät selbst sind mehrere Höhensensoren montiert, welche im Sekundentakt per Satellitenortung und einem Korrektursignal über unsere ortsfeste Basis-Referenzstation die exakte Seehöhe definieren (Ungenauigkeit max. 7 cm). Die Differenz aus Geländemodell und Höhensensoren ergibt dann die Schneehöhe.
- Diese Daten werden dann über das Handynetz auf einem Server geschickt, dort dargestellt und wieder an die anderen Maschinen verteilt. Das System ist quasi live (Verzögerung max. 15 Minuten), damit alle Pistengeräte auch über einen aktuellen Stand verfügen.
- Der Fahrer hat in der Maschine sein Display mit den aktuellen Daten. Über einen Webserver sind diese Daten ebenfalls einsehbar. Unsere Leute auf den Pistengeräten, im Pistendienst, in der Beschneiung, in der Betriebsleitung und in der Verwaltung können die aktuellen Werte damit über das Internet jederzeit abrufen und Präparier- sowie Beschneiungstätigkeiten planen oder unseren Informationstätigkeiten zugrundelegen.
Das System hat für den Fahrer noch mehrere positive Nebeneffekte, etwa Fahrspureinblendung als Orientierung für die Pistengerätefahrer bei starkem Nebel und so weiter.
Auf das Fahrgefühl unserer Mitarbeiter werden wir trotz aller Technik auch in Zukunft angewiesen sein. Die Schneehöhenmessung ist aber eine wichtige Ergänzung um die Pistenqualität weiter zu optimieren und unsere Mittel möglichst zu schonen.
Übrigens: sollten Sie am Abend bei der Talabfahrtspräparierung einmal für eine halbe Stunde den Co-Piloten in einer unserer Pistenmaschine spielen wollen, so was haben wir gegen einen gewissen Obolus auch in unserem Angebot.
2 Antworten auf Eine ziemlich gute Kombination aus Fahrgefühl und Technik