Customize Consent Preferences

Wir verwenden Cookies, um Ihnen eine effiziente Navigation und die Ausführung bestimmter Funktionen zu ermöglichen. Detaillierte Informationen zu allen Cookies finden Sie unten in den einzelnen Einwilligungskategorien.

Die als „Notwendig“ kategorisierten Cookies werden in Ihrem Browser gespeichert, da sie für die Ermöglichung der Grundfunktionen der Website unerlässlich sind.... 

Immer aktiv

Necessary cookies are required to enable the basic features of this site, such as providing secure log-in or adjusting your consent preferences. These cookies do not store any personally identifiable data.

Keine Cookies gefunden.

Functional cookies help perform certain functionalities like sharing the content of the website on social media platforms, collecting feedback, and other third-party features.

Keine Cookies gefunden.

Analytical cookies are used to understand how visitors interact with the website. These cookies help provide information on metrics such as the number of visitors, bounce rate, traffic source, etc.

Keine Cookies gefunden.

Performance cookies are used to understand and analyze the key performance indexes of the website which helps in delivering a better user experience for the visitors.

Keine Cookies gefunden.

Advertisement cookies are used to provide visitors with customized advertisements based on the pages you visited previously and to analyze the effectiveness of the ad campaigns.

Keine Cookies gefunden.

Telefon +43 (0) 6414 / 281 +43 (0) 6414 / 281 info@grossarltal.info
Tourismusverband Großarltal
Facebook Twitter YouTube Pinterest Flickr

Was man unter einem „Jungfrautret“ versteht

Wieder einmal ein Artikel der ohne vorherige gründliche Einschulung nicht auskommt. Zur Erläuterung des Begriffes „Jungfrautret“ (wir sprechen das ungefähr so aus nur anders: „Jungfrautråit“) benötigt man folgendes Grundwissen – man zerlegt das Wort einmal in folgende 2 Teile:

„Jungfrau“ = eine vom Aussterben bedrohte Spezies
„Tret“ = der Almstall

Und ein Jungfrautret ist dann der Almstall, den die Kühe nach dem Melkvorgang verlassen haben, ohne hineinzumachen. Also ohne ihren Kot dort im Tret abzusetzen. Wenn sich nur eine Kuh nicht daran hält, ist die Jungfrautretregel schon gebrochen. Die Hirter auf den Almen sind immer scharf drauf, ein Jungfrautret zu haben, ist es doch mit weniger Reinigungsarbeit verbunden. Die Tret auf unseren Almen sind ja so gründlich sauber, dass man fast vom Boden aufessen könnte. Das müssen Sie sich ansehen.

Neulich war ich auf den zwei Kreealmen, der Bichlhütte (1.570 m) und der Kreehütte (1.483 m), in Hüttschlag unterwegs. Da waren auch allerhand News, unter anderem auch über weiterführende Regeln zum Jungfrautret zu erfahren. Eine heimische Jägerrunde auf der Kreehütte hat sich dafür interessiert, ob der für den Sommer „angemietete“ Hirter, der eigentlich aus der Südoststeiermark kommt und es dort mit den Almregeln sicher nicht gar so weit her ist, mit den Gegebenheiten des Jungfrautrets schon ausreichend vertraut gemacht wurde.

Also noch einmal zum in dieser Hinsicht substanziellen:

  1. Ein Jungfrautret ist deshalb einmal erstrebenswert, weil es mit weniger Putzaufwand verbunden ist. Das ist einmal die Kernaufgabe des Jungfrautrets.
  2. Was das Jungfrautret nach unseren uralten über Jahrhunderte überlieferten Bräuchen jedoch weiter an sich hat ist, dass der Hirter damit die Berechtigung, wen nicht gar die Verpflichtung erwirbt, vereinfacht ausgedrückt in dieser Nacht in der Kammer (Almschlafgemach) der Sennerin zu übernachten. Gut möglich, dass er sich allein in der finsteren Hirterkammer fürchtet und es ihn schon aus diesem Grund in die Sennerinkammer zieht.

Wieder zurück zur Kreealm. Und zur Jägerrunde. Jäger verfügen auch einen umfangreichen Erfahrungsschatz was nicht nur die Jagd sondern auch das Almleben betrifft – schließlich streifen sie im Sommer bevorzugt auf den Almen herum. Und so erkundigt man sich aus Jägerkreisen beim aus der Südoststeiermark kommenden Kreealm-Hirter auch, ob man ihm in Hinblick auf die vorangeführte Regel zwei auch eine hinreichende Einschulung angedeihen ließ. Was dieser ausdrücklich bejaht – keinerlei Schulungsmanko erkennbar. Er macht jedoch von dieser Regel kaum Gebrauch meint er, schließlich will er es sich mit dem Seniorhirter nicht verscherzen. Und so konnte er dann trotz „Jungfrautret“ immer noch irgendwie alte Reste von Kuhscheiße zusammenkratzen, damit unser Brauchtum, das gnadenlos zu pflegen und weiterzuführen ist, nicht schlagend werden konnte.

Ja, so ist das Leben auf den Almen. Ursprünglich, arbeitsreich, aber ebenso unterhaltsam.

.

Hinweis
Sie befinden sich hier im Blogarchiv vom Tourismusverband Großarltal. Unsere aktuellsten Beiträge finden Sie auf www.grossarltal.info/blog.

Themen & Archiv