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Fesche Dirndln in feschen Dirndln

Die Hochzeitssaison ist eröffnet und auch die ersten Festlichkeiten stehen schon auf dem Programm. Jetzt wird es für uns Damen wieder Zeit, unsere Dirndln auf Vordermann zu bringen. Kleid, Schürze, Bluse – alles schon gebügelt. Aber woher kommt das Dirndl eigentlich? Schauen wir heute einmal hinter die Kulissen.

Dirndl ist eigentlich bei uns ein Mädchen. Dabei ist es die Verniedlichungsform von Dirn und eine Dirn war bis vor nicht all zu langer Zeit eine Magd auf einem Hof. Die Arbeitskleidung war dann das Dirndlgewand. Hauptsächlich war das Dirndlgewand zum Arbeiten da, es mussten der Arbeit auf dem Hof, auf dem Feld oder im Stall standhalten. Die Kleider waren normal einfärbig und ohne jeglichen Schnickschnack. Aufgemotzt wurde das Dirndlkleid erst um 1930 als es Städterinnen als chic empfanden und das Dirndl als bequemes Sommerkleid entdeckten.

Allgemein zählt das Dirndl zur Tracht. Wobei Tracht von „tragen“ kommt und nichts mit der heutigen allgemeinen Bedeutung von „traditioneller Kleidung“ zu tun. Dabei müssen wir unterscheiden, ob es sich um eine echte Tracht handelt oder um ein ganz normales Dirndl. Echte Trachten sind schon seit Jahrzehnten gleich, d. h. sie haben den gleichen Schnitt, die gleiche Musterung für Rock, Oberteil (Mieder), Schürze sowie die gleiche Schnürung oder die gleichen Knöpfe. Meist wird bei den traditionellen Trachten zwischen Werktags- und Festtagstracht unterschieden. Viele Regionen haben ihre eigene Tracht. So gibt es auch bei uns die Pongauer Festtagstracht und die Pongauer

Pongauer Tracht: Rechts die Pongauer Werktagstracht, links die Pongauer Festtagstracht

Pongauer Tracht: Rechts die Pongauer Werktagstracht, links die Pongauer Festtagstracht

Werktagstracht, wobei die Festtagstracht eine schwarzen Rock, ein blaues Oberteil und eine rosa Seidenschürze hat. Die Werktagstracht hat zwar auch die Farben Blau und Rosa, jedoch ohne Seidenschürze. Echte Trachten haben sich meistens dort entwickelt, wo Modetrends erst später eingetroffen sind. So gibt es z. B. in vielen Städten keine abgegrenzte Tracht, da einfach zu schnell ein neuer Modestil gekommen ist. Gut, dass das Großarltal und viele andere ländliche Regionen von dieser Schnelligkeit nicht betroffen waren… Sonst hätten wir nicht so eine Vielfalt an verschiedenen Trachten. Mit der Eisenbahn-Erschließung des Landes wurden die Trachten allmählich weniger. Die ersten Trachtenvereine „konservierten“ die Trachten, damit diese für die weiteren Generationen erhalten bleiben. Hier ist aber zu beachten, dass es sich um eine Momentaufnahme handelt und die Trachten nicht immer so aussahen, wie sie in den Trachtenvereinen getragen werden.
Dirndln hingegen dürfen auch mal anders sein und ihnen sind (momentan) keinen modischen Grenzen gesetzt. Muster, Schnürungen, Accessoires wie Tücher oder Schals, verschiedenste Knöpfe und Schnitte zaubern heutzutage aus jedem Dirndl ein fesches Dirndl. Das war schon immer so und die Trapp-Familie mit dem Film Sound of Music brachte das Dirndl in die weite Welt. Bei uns gibt es seit 2010/2011 einen wahrlichen Dirndl-Boom. Das Oktoberfest spielte für den Dirndl-Boom eine große Rolle.

Somit ist auch für uns mittlerweile selbstverständlich, dass EINIGE Dirndln zuhause im Kasten hängen. Je nach Anlass wird das Dirndl aus Baumwolle, Seide oder Leinen gewählt. Dabei kann frau bei richtigem Schnitt unliebsame Konturen vertuschen, dürre Damen lässt das Dirndl etwas fülliger aussehen und auch das Dekolleté lässt sich mit dem richtigen Dirndl pushen (aber nur ein ganz kleines bisschen…). Wir, egal ob Jung oder Alt, tragen die Dirndln zu vielen Anlässen, sei es zu kirchlichen oder weltlichen Veranstaltungen. Zu Geburtstagsfesten oder beim Maibaum aufstellen. Viele Hotels und auch wir im Tourismusbüro haben so manches Mal ein Dirndl als Arbeitskleidung an…

So, die Hintergründe des Dirndls haben wir nun geklärt. Jetzt darf ich Ihnen noch einen praktischen Tipp verraten: Achten Sie auf die Schürze und wie sie gebunden ist. Dies kann einerseits für die Dirndl entscheidend sein, andererseits können sich Männer daran orientieren.

  • Die Schleife rechts: Die Frau ist verheiratet, verlobt oder zumindest fest „verbandelt“.
  • Die Schleife links: Die Dirndlträgerin ist noch zu haben.
  • Die Schleife hinten: Die Frau ist bereits Witwe.
  • Und eine nicht ganz sittenreine Regelung besagt, dass wenn die Schleife vorne in der Mitte ist: Die Frau ist noch Jungfrau oder willig…

 

 

 

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