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Tragende Rollen

Heute werden wir unsere Blogleser exklusiv in ein Bergvolkgeheimnis einweihen. Und zwar wie wir unsere begnadeten Körper fit halten. Der einheimische unter den Bloglesern muss sich jetzt nicht antun, das alles zu lesen, der weiß es ja eh.

Gäste und Träger bei der Anreise in unser "Ur-Skigebiet" Bergland ca. im Jahr 1950

Gäste und Träger bei der Anreise in unser "Ur-Skigebiet" Bergland ca. im Jahr 1950

Also liebe Gäste, ein Geheimnis unserer Fitness liegt in der Lastenträgerei. Wenn wir uns in den heimatlichen Bergen und Almen bewegen, lassen wir keine Gelegenheit aus uns zu trainieren. Aber das hat schon uralte Tradition. Als bereits in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts begonnen wurde, das Berglandhaus (unsere Skiroute 11 führt in dieses Gebiet) als Skihütte zu bewirtschaften, trugen die einheimischen Burschen das Gepäck der Gäste vom Großarler Marktplatz (wo das Postauto ankam) rund 700 Höhenmeter zu dem auf 1.620 Meter Seehöhe gelegenen Berglandhaus. Auf „Schneefahrbahn“ natürlich. Entlohnt wurde nach Kilogramm. Und unter diesem Anreiz schafften die stärksten unter den Burschen 100 kg pro Fuhre.

Schon lange nicht mehr so umschwärmt

Schon lange nicht mehr so umschwärmt

Ja eindeutig, da müssen wir wieder hin zu dieser Leistungsfähigkeit. Darum sind wir neuerdings immer wieder tragend anzutreffen. Ich hatte erst jetzt das Glück auf der Karseggalm ein neugeborenes Kalb zu finden. Das neue Kalb samt Kuh gehörte dringend in den 60 Höhenmeter darüberliegenden Almstall („Tret“). Nachdem das Kalb noch nicht gehen konnte, musste es getragen werden. Mein Glück war, dass niemand anderer da war, der dafür in Frage kam. Und so schulterte ich halt das Ding, mit mehr als 50 Kilo bereits nahe an meinem Idealgewicht, und brachte es dorthin wo es hingehört. Hier in diesem kleinen feinen Forum kann ich ja zugeben was ich sonst abgestritten habe: es war mir echt z’letz (bedeutet ungefähr so viel wie: mir war speiübel vor Anstrengung). Tragen gehört nicht zu meinen üblichen Tätigkeiten und so weit war das Kalb auch schon, dass es mir mit seinen Füßen zumindest immer wieder kräftig auf den Kopf schlagen konnte. Aber was soll’s, angeblich vermehren Schläge auf das Hinterhaupt eh das Denkvermögen. Schön war jedenfalls zu helfen und dass ich bei dieser Tragetätigkeit vom weiblichen Geschlecht heftigst umschwärmt wurde. Jammerschade, dass es nur eine Kuh war.

Mein Freund der Hans hält sich so fit

Mein Freund der Hans hält sich so fit

Mein Freund der Hans hingegen hatte nicht so viel Glück wie ich. Er konnte kein Kalb finden. Deshalb musste er auf seine Frau zurückgreifen. Bei der Rückkehr von einer Tour auf den Kreuzkogel (dieser andere „Kreuzkogel“ – 2.694 m hoch – liegt in Hüttschlag – knapp vor  unserem Gletscher, dem Keeskogel – und ist leider nicht mit einer Seilbahn erschlossen) begann ein Gewitter heftig zu drohen. Wir waren gerade bei der Hühnerkarscharte und der gelernte Einheimische weiß, bei Anflug eines Gewitters nichts wie weg von den hohen Graten. Die Blitze waren nicht mehr weit weg und die ersten Hagelkörner flogen schon durch die Luft. Der Zeitpunkt, sich gerade jetzt das Knie zu verdrehen, war von der Lisi daher äußerst günstigst gewählt. Und so kam auch der Hans in den Genuss durch eine tragende Tätigkeit seinen Body zu stählen. Als er auf der Hühnerkaralm ankam, war ihm ein Glücksgefühl noch nicht unmittelbar anzumerken. Das kam dann aber zwei, drei Bier später.

Das war jetzt eines unserer Bergvolk-Geheimnisse. Sie sind eingeladen, machen Sie es uns nach. Tragen Sie zum Beispiel eine alte gebrechliche Frau über den Zebrastreifen, oder verzichten Sie auf den Lift und nehmen stattdessen mit Ihrer Sekretärin auf dem Arm die Stiege. Auch in städtischer Umgebung gibt es eine Fülle von Möglichkeiten es uns gleich zu tun. In diesem Sinne: fit mach mit!

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