Bitte lächeln
Ok. Was brauchen wir alles dazu?
- Schönes Wetter. Hätten wir schon länger bestellt, ist aber nicht immer allzu sehr folgsam. Kann durchaus sein, dass es am Vormittag noch sehr schön aussieht, am Nachmittag die Wolken aber schon wieder aufziehen und es ist nichts mit schönen Bildern.
- Blühende Wiesen. Das ist momentan kein Problem. Das Gras ist halt schon ein bisschen höher, darum heißt es zuerst mit den Grundbesitzern reden, damit wir den einen oder anderen Grashalm zusammentreten dürfen.
- Models. Sind schnell gefunden, einfach mal im Büro nachgefragt, wer am Nachmittag da ist. Aja und wir brauchen noch ein männliches Model. Es wird im Bergbahnenbüro angerufen. Der Josef ist dunkel, also brauchen wir einen Kontrast dazu. Somit ist das weibliche Model schnell gefunden.
- Einen Fotografen. Gibt es auch im Büro, der Thomas hat wahrhaftig das Zeug dazu.
Fertig, wir können starten. Muss nicht immer alles geplant sein, Spontanität ist hier gefragt. Schnell noch die passende Kleidung gesucht und schon geht es los.
Mein erstes „Fotoshooting“ war es ja nicht, der Josef hat auch schon gemodelt. Einmal hierhin schauen, einmal dorthin schauen. Lächeln. Nicht Lächeln. Small-Talk. Hinsetzen, nein, doch lieber hockeln. Für uns gilt, den frisch gedüngten Untergrund einfach ignorieren, der Fotograf tut es auch. Gut, die erste Einstellung haben wir.
Nächster Schritt, das Bankerl verschieben, damit die Sonnenstrahlung passt. Ganz bequem hinsetzen. Rasten und genießen. Der Fotograf rotiert fast um die Bank. Von oben, von unten, von hinten und von vorne. Jede Einstellung wird geprüft und geknipst. Ok, auch das Motiv ist im Kasten.
Jetzt geht’s ans Wandern. Zur Sonne, weg von der Sonne. Mal schneller, mal langsamer. Ganz normal gehen. Können wir auch unnormal gehen? Lächeln und wieder Small-Talk, eben wie beim Wandern. In eine Richtung schauen. Und lächeln.
Nächste Einstellung. Jetzt sind wir auf der Suche nach einer Stelle, mit vielen Blumen. Gesucht, gefunden. Noch einmal den Dung nicht wahrnehmen. Auch die Bienen ignorieren. Einfach hinsetzen und genießen. Und natürlich dreinschauen. Und lächeln. Und keine Witze reißen oder doch, das Lachen war gut. Also, nochmal kräftig lachen. HÄÄ? Geht das alles auf Knopfdruck? Da muss schon noch ein Witz her. Ganz schön streng der Fotograf 🙂
So, alle Einstellungen sitzen. Hoffentlich. Ansonsten müssen wir dann aussortieren. Oder den Photoshop zur Hilfe nehmen. Oder professionelle Models nehmen.
Aber manchmal funktionieren „Fotoshootings“ auch mit uns „normalen“ Büromenschen, obwohl wir es gar nicht gewohnt sind, die Nachmittage in der strahlenen Sonne zu verbringen. Hätte uns bald zum Schwitzen gebracht.
Nach diesen Schilderungen will wohl kaum noch wer die Fotos sehen. Oder doch?
Na gut, überredet. Ein paar Einblicke gibt es doch. Habe ich schon erwähnt, dass es sich hier um ein reines Laien-Shooting gehandelt hat?