Energie und Synergie
„Massenhaft Wasserkraft – Oflek hat sie“ – unter diesem Motto wurde heute nach nur 10-monatiger Bauzeit das neue Kraftwerk „Oflek“ der Energie-AG zwischen Großarl und Hüttschlag eröffnet. Es ist das mittlerweile 39. Werk des Oberösterreichischen Energieversorgers, wovon sich 10 im Salzburger Land befinden (9 wurden selbst errichtet, 1 wurde gekauft) und die restlichen in Oberösterreich. Gleichzeitig wurde der neue Radweg zwischen Großarl und Hüttschlag seiner Bestimmung übergeben. Er verläuft auf weiten Teilen entlang der neuen Leitungstrasse und schafft nun eine sichere Verbindung zwischen Großarl und Hüttschlag für Radfahrer und Spaziergänger, für Gäste und Einheimische. Zwei Projekte, die sich ideal ergänzen.
Gefeiert wurde in einem Festzelt beim neuen Krafthaus, quasi ziemlich genau in der Mitte zwischen den Ortszentren von Großarl und Hüttschlag. Ein idealer Platz – wie sich alle Festredner und unser Herr Pfarrer Thomas Schwarzenberger einig waren. Wird doch mit Hüttschlager Wasser in Großarl Energie erzeugt und schließt doch dieses Teilstück des Radweges die bisherige Lücke zwischen unseren beiden Talgemeinden. Im Rahmen des Festgottesdienstes erfolgte die Segnung der neuen Anlagen. Beim anschließenden Festakt wiesen alle Redner auf die Wichtigkeit der Wasserkraft als saubere, erneuerbare Energie hin. Nur so ist die Einschränkung der thermischen Kraftwerke und der Ausstieg aus der Atomenergie mit den schrecklichen Auswirkungen wie uns die dramatischen Ereignisse in Fukushima drastisch vor Augen führen möglich. Wind und Sonne sind willkommene Ergänzungen im Bereich der erneuerbaren Energien, können aber bei weitem den gestiegenen Energiebedarf nicht decken. Und überall dort, wo Wasserkraft für die Energiegewinnung genutzt wird, entstehen gleichzeitig Ruheoasen, Sportstätten und Erholungsräume für Groß & Klein. Moderator Martin Ferdiny formulierte dies für das gegenständliche Projekt humorvoll so: „Jeder der vom Rad absteigt, steht hier zwangsläufig auf der Leitung“. Wollen wir hoffen, dass diese stets dicht ist … 🙂
Das Kraftwerk (Investitionsvolumen 9,5 Millionen Euro) liefert eine Minimalleistung von 2,2 kW und ist damit in der Lage, rund 2400 Haushalte oder anders formuliert 8000 Personen mit elektrischer Energie zu versorgen. In Verbindung mit den anderen Kraftwerken in unseren Gemeinden sind wir so in der Lage, unser Tal gleich mehrfach elektrisch zu versorgen und werden somit zum „Energieexporteur“. Die Rohrleitung hat eine Länge von 3,54 km und einen Durchmesser von 1,6 m. Weitere Details möchte ich Ihnen hier aber ersparen (wen dies interessiert, der kann es ohnehin auf dem Bild der technischen Daten nachlesen). Im Anschluss an die Kraftwerkseröffnung folgte dann die Eröffnung des Radweges. Natürlich wurde – wie bei solchen Anlässen üblich – allen Beteiligten gedankt, allen voran den Grundbesitzern, den Anrainern, den bauausführenden Firmen und deren Mitarbeitern, den Bürgermeistern, den Behörden und allen, die zum Gelingen dieser beiden Gewerke beigetragen haben.
Für das leibliche Wohl sorgten die Mitglieder der Trachtenmusikkapelle Großarl, für die musikalische Umrahmung die Werkskapelle der Energie-AG und eine Abordnung der Trachtenmusikkapelle Hüttschlag. Für die festliche Umrahmung durften natürlich auch Ehrensalven der Großarler und Hüttschlager Bauernschützen nicht fehlen. Hier noch ein paar Impressionen vom Festakt.