Salzburger Almenweg I
Die Arbeiten in einem Tourismubüro sind vielfältig. Und wie überall gibt´s dabei Lustiges und weniger Lustiges. Zu den interessantesten Aufgaben gehört mitunter wohl auch die Pressearbeit. Am vorletzten Wochenende durften wir Stefan Quilitz, einen Redakteur vom Domradio in Köln bei uns im Großarltal willkommen heißen. Am Freitag stand für ihn eine Wanderung am Kapellen-Wanderweg gemeinsam mit Initiatorin des weges Helga Zraunig vom Hotel Almrösl in Hüttschlag am Programm. Ja, und am Sanstag war dann ich an der Reihe und durfte mit ihm eine Wanderung am Salzburger Almenweg unternehmen. Aufstieg zur Filzmoosalm – Wanderung zur Loosbühelalm – Aufstieg auf den Grat und Wanderung zum Gründegg (2.168 m) mit anschließendem Abstieg über die Ellmaualm – so sah unser Plan für diesen Tag aus.
Bereits nach knapp einer Stunde waren wir an der Filzmoosalm angelangt. Die Kondition war gut, das Wetter hervorragend. Eine erste Stärkung mit Kaffee und Hollersaft – einfach herrlich! An der Filzmoosalm trafen wir unseren Nationalparl-Ranger Robert Kendlbacher und Gerhard Praschl. Die beiden standen uns für ein kurzes Interview zur Verfügung und machten zugleich meinem Begleiter (und mir) den Mund wässrig, doch höher zu gehen. Je höher man rauf geht, desto schöner ist die Aussicht … ja und so haben wir die Tour kurzerhand umgeplant. Der Draugstein-Gipfel sollte es sein und so wurde aus einer gemütlichen Almwanderung schließlich eine ordentliche Bergtour. Frisch gestärkt ging´s also bergwärts durch den herrlichen Lärchen- und Zirbenwald bis zum Filzmoossattel (2.062 m) und weiter auf den Draugstein (2.356 m). Einen herrlichen Panoramablick hat man von da oben. Ein bekannter Gebirgszug reiht sich hier an den nächsten: Großglockner, Sonnblick, Schareck, Ankogelgruppe mit Ankogel/Keeskogel/Tischlerkarspitz/Preimlspitz, Weißeck, Mosermandl, Faulkogel, Dachstein, Bischofsmütze, Tennengebirge, Hagengebirge, Hochkönigmassiv, Steinernes Meer ja und ganz hinten gerade noch zu erkennen der Wilde Kaiser. Wir konnten uns kaum satt sehen. Ein obligates Gipfelschnapserl und das unter Bergkameraden übliche DU-Wort durften natürlich nicht fehlen.
Am Filzmoossattel machten wir dann nochmals Rast und genossen die Sonne. Wer dort vorbeikommt, sollte auf jeden Fall die 5 min. zur Filzmooshöhe (2.103 m) aufsteigen. Ein herrliches Kreuz erwartet dort die Wanderer. Nicht mit gerade geschnittenen Balken – wie meistens üblich, nein vielmehr aus natürlich gewachsenen, schiefen und verdrehten Stämmen zusammengebaut mit einer symbolischen Sonne, deren Mitte ein vom Gletscher rund geschliffener Stein ziert. Laut der Inschrift an der Tafel soll dieses Kreuz „… Sinnbild sein für all jene Menschen, die geistig oder körperlich verhindert sind, die Schönheit dieser Bergwelt zu erblicken. Möge die strahlende Sonne sie wärmen. “
Uns führte der Weg dann weiter über den Höhenweg zum Loosbühel, hinunter zur Loosbühelalm und von dort nach einer kräftigen Stärkung hinunter ins Tal nach Grund, dem Ausgangspuntk der Tour. Der Blick hinüber zur Weißalm, zur Ellmaualm und zum Gründegg begleitet uns noch während des Abstieges. Diese Ziele werden wir heute nicht mehr ansteuern und müssen wohl auf die nächste Wanderung warten.