Wieder ein Dach über´m Kopf
Er war ein Spätherbsttag wie aus dem Bilderbuch – der 15. Oktober 2010: Herrlich stieg die Sonnen die Berge herab, unendlich die Fernsicht, ein Tag wie geschaffen zum Wandern im Tal der Almen. Ich saß im Büro als gegen 10.00 Uhr die Sirene aufheulte, nur knapp 2 Minuten später rasten schon die ersten Feuerwehrfahrzeuge am Büro vorbei. Aber keiner von uns wusste zu dem Zeitpunkt noch, was geschechen war. Nach weiteren ca. 3 Minuten ein Anruf auf meinem Handy von Andi K., Fotograf der Kronenzeitung, der von mir wissen wollte, wie er am schnellsten zur Loosbühelalm komme. „Sag bloß, die Loosbühelalm brennt“ fragte ich ihn spontan und bekam darauf die Antwort, dass diese angeblich in Vollbrand stehe.
Wir konnten es erst gar nicht glauben und schauten auf das Panoramabild der Bergbahnen in unserem Urlaubskanal, das im Sommer oft über das ganze Tal schwenkt. Und wirklich: Zwischen den wenigen Wolken am Horizont sah man im hinteren Ellmautal ein schwarze Rauchsäule aufsteigen. Josef Aichhorn von den Bergbahnen hat uns dann für einen kurzen Moment auf die Loosbühelalm geschwenkt und diese mittels Tele herangezoomt. Es war schrecklich. Man konnte selbst aus dieser großen Entfernung die Flammen sehen. (Man bedenke, die untere Kamera der Bergbahnen steht an der Bergstation der 6er-Sesselbahn Harbach). Für die Hütte gab es trotz eines Großaufgebotes an Feuerwehren aus dem ganzen Bezirk keine Rettung mehr. Zu schwierig und lang war die Anfahrt, zu gering die Wasserreserven vor Ort. Gott sei Dank kamen bei dem Brand keine Personen zu Schaden. Lesen Sie hier den Bericht vom 15. 10. 2011 in der Krone. Und hier die Stimmen samt der Schreckensbilder vom Brand in den Salzburger Nachrichten.
Der Schaden belief sich auf rund 1 Million Euro. Man muss wissen, die Hütte wurde 2006 riesig erweitert und neu aufgebaut, wobei der alte Teil der Hütte sorgsam in das Gesamtobjekt integriert wurde. Zwar nicht mehr ganz so urig, dafür aber alles schön, alles neu, alles dem Stand der Zeit entsprechend – so wie die EU eine Alm gerne sieht. Als eine der beliebtesten Hütten am Salzburger Almenweg, bot sie den Wanderern durch den Umbau etwas mehr Luxus als andere Hütte mit umfangreichen Nächtigungsmöglichkeit, Duschen mit Warmwasser, warmer Küche, etc. Es war also gewiss nicht einer jener Fälle, wo komischer Weise der Feuerteufel just zu jenem Zeitpunkt zuschlägt, an dem die neuen, meist größeren Pläne schon fertig in der Schublade liegen … Sollte ja schon vorgekommen sein ;-).
Eines stand für Familie Rohrmoser vom Klausbauer aber von Anfang an fest: Sie wollen die Loosbühelalm wieder aufbauen. Eifrig wurde auf ein neues mit der Planung begonnen und noch im November konnten die Fundamente betoniert werden. Am vorletzten Wochenende war es dann so weit. Nachdem die Bauarbeiten gut vorangeschritten waren, wurde der Dachstuhl montiert und es gab die wohlersehnte Firstfeier. Ein paar Bilder sowie eine Vorschau, wie die fertige Hütte dann aussehen soll, habe ich vom Bauherrn bekommen und finden Sie nachstehend. Die Eröffnung ist für Freitag, 13. Mai 2011 – nur knapp 7 Monate nach dem Brand – geplant. Bis dahin ist´s noch viel Arbeit, wünsche Familie Rohrmoser gutes Gelingen. Möge der Freitag, der 13. euer Glückstag sein.
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