Der ultimative Härtetest
Elektrofahrräder, kurz E-Bikes, sind derzeit im Trend. Doch was können diese Dinger wirklich? Das Großarltal bis zum Hüttschlager Talschluss zu durchfahren, auch wenn unser Tal sehr langgezogen ist, setzen wir einmal voraus. Wir wollen das Bike daher in einem ultimativen Härtetest auf den Berg und auf die Alm treiben, hier ist richtig was zu leisten.
Also verknüpfen wir den Test mit einem Bergbahnen Büro Ausflug. Ich fahr sonst auch viel mit dem Mountainbike und setze auf Körperkraft, aber warum nicht einmal schöner gehen (fahren natürlich)? Meine Kollegen Maria und Josef hingegen sind bisher mit einem Mountainbike noch nie so richtig aufgefallen, also ideale Testkandidaten. Und natürlich ist der Mayr Sepp (ebenfalls Mountainbiker) mit von der Partie, Verkaufsleiter bei Intersport Lackner und auch technischer Guru dort. Lackner hat uns dankenswerterweise auch die Räder zur Verfügung gestellt – 8 E-Bikes stehen dort, die tages- oder halbtagesweise gemietet werden können.
Unser Ziel ist die Bichlalm, die zu den hochgelegenen Almen im Großarltal gehört. Ein weiterer Vorteil: das Hotel Lammwirt im Ellmautal liegt auf der Strecke. Hier kann man zwischendurch den eigenen Akku aufladen, aber auch jenen des Fahrrades (neben dem Hotel Lammwirt betreiben noch das Hotel Almrösl sowie der Talwirt eine Akkuwechselstation).
Wir sind unterwegs. Die Antriebsunterstützung lässt sich in 3 Stufen von Eco bis High zuschalten. Ohne Pedalbetätigung unterstützt auch der Elektroantrieb nicht, also Eigenkrafteinsatz ist einmal zwingend erforderlich. Aber dann merkt man einen richtigen Schub. Auf der ebenen Straße am Talboden erreicht man dabei Höchstgeschwindigkeiten. Die Strecke von Großarl bis zum Hotel Lammwirt, und hier steigt es schon ganz schön, fuhren wir in 19 Minuten. Bei 3 Rädern wechseln wir dort sicherheitshalber den Akku, obwohl die Leistungsanzeige so ungefähr 80 % Füllungsgrad noch anzeigt. Bei meinen Rad wechseln wir nicht, schließlich will ich auch testen, ob es sich ohne Akkutausch auch ausgeht. Flott geht’s weiter, meine mountainbikeunerfahrenen Kollegen haben scheinbar ausreichend Luft zum unterhalten, ein gutes Zeichen, die Maschine funktioniert. Dann aber doch ein Tiefschlag – ein Mountainbiker, der mit der antriebslosen klassischen Version unterwegs ist, überholt uns eiskalt. Aber es relativiert sich etwas – Raimund Prommegger gehört zu den besten Mountainbikern im Tal und ist tagtäglich unterwegs. Damit darf er das. Auf der Bergstrecke erreichen wir auf Passagen die mäßig steigen sogar einen Affenzahn von über 18 km/h. Dann haben wir es in einer Spitzenzeit geschafft. Nach 10 Kilometer Bergstrecke und 851 Höhenmetern waren wir in insgesamt nur 1 Stunde auf der Bichlalm ohne dass uns die Brühe hergeronnen wäre. Auch der nicht ausgewechselte Akku hat gehalten (ca. 30 % Restenergie), obwohl je schwächer der Akku wird desto mehr eigener Krafteinsatz ist erforderlich.
Den Härtetest hat das E-Bike mit Bravour bestanden, eine ganz tolle Maschine. Wir arbeiten gründlich, deshalb wollten wir auch noch das ebenfalls akkubetriebene Licht testen. Die Zeit bis die entsprechenden Bedingungen eintreten lässt sich auf der Alm ohnehin mühelos vertreiben. Auch für die Lichtleistung gibt es einen 1er!
Ja, eindeutig – dieses Gerät hat Zukunft! Ich würde fast meinen: Elektrobike fahren ist so ein erstklassiges Erlebnis, Fitnessgewinn, Naturerlebnis, dass es zu einem unvergesslichen Urlaub eigentlich dazugehören sollte!
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